Wabi Sabi – die Schönheit des Unperfekten

Die Schönheit des Unperfekten

Wabi SabiWabi Sabi – die Schönheit des Unperfekten – eigentlich widerspricht das dem Zeitgeist total. Wenn ich die Entwicklung der letzten Jahre anschaue, habe ich manchmal den Eindruck, wir verfallen immer mehr einem Perfektionismus-Wahn. Die Kamerahersteller überbieten sich gegenseitig in einem Pixelwettrüsten, das nur noch die Technikverliebten unter den Fotografiebegeisterten im Fokus hat. Aber auch das Fotografieren selbst muss perfekt sein: Belichtung Schärfe, Bildrauschen, Weißabgleich, Goldener Schnitt… nichts darf vernachlässigt werden. Ich möchte all das in keiner Weise verteufeln. Im Gegenteil: wer seine Kamera beherrscht, kann Fotos von einzigartiger Schönheit entstehen lassen. Ich will nur sagen, dass wir sehr einseitig geworden sind.

Der großartige Fotograf David duChemin drückt es in seinem (sehr empfehlenswerten) Buch „Die Seele der Kamera“ so aus: „Wenn wir unsere Fotos anschauen und darin nicht den kleinsten Hauch von uns selbst wiederfinden, ist das ein deutliches Zeichen, dass unsere Bilder ihre Seelen verloren haben.“ Es geht ihm um unsere emotionale Beziehung zu unseren Fotos, um unsere Intuition, um Einfachheit und Natürlichkeit. Vielleicht kann man es am prägnantesten umschreiben mit „Fotografieren mit dem Herzen“.

Reduzieren durch Überbelichten

Weniger ist mehr – Reduzieren durch Überbelichten

wueste - Reduzieren durch ÜberbelichtenReduzieren durch Überbelichten – eine Methode für mehr Klarheit in deinen Bildern. Fotos, in denen das Auge ausruhen kann, tun gut. Wir erleben derzeit eine nie da gewesene Bilderflut. Die Augen sind übersättigt von Farben und Motiven und irren oft in einem Bild umher, ohne auf Anhieb zu entdecken, welches das Hauptmotiv ist. Oft bleibt unklar, worum es dem Fotografien in seiner Bildaussage ging – sofern eine solche überhaupt vorhanden ist. Wir sind vielfach überfordert und sehnen uns nach Entrümpeln – in der Wohnung, im PC, im E-Mail-Postfach, in unserem Kopfkino. Wer gerne fotografiert, spürt vielleicht dieses Bedürfnis auch: weniger Farben, weniger Motive im Bild, weniger Aufnahmen überhaupt.

Licht und Schatten

Licht und Schatten in der Wüste MarokkosEine gute fotografische Übung ist die Beschäftigung mit Licht und Schatten. Das Wort Fotografie heißt von der Grundbedeutung her „Schreiben mit Licht“. Ohne Licht und Schatten gäbe es keine Fotografie.
Mache dich einmal auf die Suche nach dem Kontrast von Licht und Schatten. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten – dieses Sprichwort kennst du vermutlich auch aus anderen Zusammenhängen. Hier ein Foto-Beispiel:

Fotografisch sehen lernen

Fotografisch sehen lernen: Knospe und verwelktes Blatt

Übung: Gegensätze fotografieren

Kann man fotografisch sehen lernen? Menschen, die gerne und viel fotografieren, entwickeln mit der Zeit einen Blick für Motive. Sie sehen mehr als andere, weil sie bewusster wahrnehmen. Viele fragen sich: Kann man fotografisch sehen lernen? Oder bekommt man diese Fähigkeit in die Wiege gelegt?

Jacqueline Esen: Irrlichter

Irrlichter Jacqueline EsenDie Münchner Fotografin Jacqueline Esen, inzwischen Autorin mehrerer Bestseller, kenne ich seit vielen Jahren. Ihre Art zu fotografieren und zu schreiben faszinieren mich immer wieder und es freut mich sehr, dass ich hier ein Foto von ihr vorstellen darf, das einlädt zum Hinschauen und Nachdenken. Lassen Sie sich anregen von ihrer Art zu fotografieren und ihren eigenen Gedanken zu ihrem „Irrlichter“-Motiv:

Filmtipp: Das Salz der Erde – Porträt des Fotografen Sebastiao Salgado

Bilder, die einen nicht mehr loslassen

Es gibt Bilder, die einen ein Leben lang begleiten. Als der Regisseur Wim Wenders vor über 20 Jahren in einer Galerie eine Schwarzweiß-Aufnahme des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado entdeckte, ließ ihn das Bild nicht mehr los. Es zeigt in einer monumentalen Darstellung Goldsucher in der Mine von Serra Pelada in Brasilien und hängt nun seit über 20 Jahren über dem Schreibtisch des Filmemachers. So erzählt Wim Wenders zu Beginn seines  Dokumentarfilms „Das Salz der Erde“ über den inzwischen weltweit bekannten Fotografen.

Orly Zailers Zeit zwischen den Bildern

familienfotoIn nachgestellten Familienfotos verbindet die israelische Fotografin Orly Zailer Menschen über Generationen hinweg

Energetische Verbindung zwischen Generationen

Systemische Aufstellungen finden heute selbst in Unternehmen immer mehr Beachtung. Probleme und Zusammenhänge, die sonst kaum erkannt werden, finden in dieser Form der energetischen Arbeit oft eine verblüffend einfach Lösung.

Finde das Bild in dir: Leichtigkeit

Die Schwere der Leichtigkeit

Die Leichtigkeit des SchmetterlingsTanja schickte mir das Foto nach einem Seminar über Meditative Fotografie. Schon immer war der Schmetterling für mich ein Symbol für Leichtigkeit, Unbeschwertheit, Lebensfreude. Ich fand das Bild einfach nur schön, harmonisch, mit viel Ausstrahlung – weshalb es als ausgedruckte Karte auf meinem Schreibtisch steht. Inmitten der Stapel an Arbeit sucht die Leichtigkeit ihren bescheidenen Platz zu behaupten.

Doch derzeit geschieht etwas Eigenartiges.

Fotoshooting – Jagd auf die Trophäe

Fotos schießen oder aufnehmen?

Fotoshooting Kamera als WaffeDer Ausdruck Fotoshooting gehört inzwischen fast zum Grundvokabular jedes Fotografen. Ein Begriff, den man durchaus mal hinterfragen darf, meine ich.

„Die grundlegendste Eigenschaft der Fotografie, die Zeit anhalten zu können, bezieht sich auf genau diese Momente, die man kaum herbeiführen kann. Man muss bereit sein, wenn sie kommen.
Ich warte auf sie, ich jage und sammle sie, und lasse das Foto zu einer Trophäe werden.“

Diese Sätze über die Porträtfotografie las ich kürzlich in einem Fotomagazin. Momente (Menschen?) jagen wie eine Trophäe? In unserem Sprachgebrauch bürgert sich immer mehr ein, dass wir Fotos „schießen“.