Bilder beginnen zu sprechen – Ein Beitrag von Dagmar Nahler

Alter Friedhof Berchtesgaden
Foto: Dagmar Nahler

„Ich suche Ruhe vom Touristenrummel und betrete den alten Friedhof, mitten in der Stadt.
Entlang der Gräber lese ich Inschriften, halte Ausschau nach bekannten Persönlichkeiten, von denen ich im Vorfeld las. Nichts dringt zu mir durch. Es bleiben leere Zeilen, unbedeutende Kreuze.
Ich setze mich auf eine Bank. Mein Blick schweift umher. Bleibt bei der Linde, die mit ihren hängenden Ästen die Toten schützt und mir Schatten spendet. Gegenüber, hinter der begrünten Friedhofsmauer, recken die Berchtesgadener Häuser ihre Obergeschosse über die Mauer, als wollten sie einen Moment der Stille erhaschen. Ich sitze hier und bin doch weit weg.

Ein schönes Foto oder ein gutes Foto?

Licht und SchattenEs ist Jahre her, seit mir eine Fotografiefreundin von einem Kurs erzählte, in dem der Referent die Frage stellte: „Was unterscheidet ein gutes Foto von einem schönen Foto?“

Seitdem beschäftigt mich diese Frage immer wieder einmal – besonders dann, wenn ich mir die unzähligen Fotos auf Instagram oder anderen Internetplattformen ansehe.

Vor einer Woche machten wir Urlaub in Piran, einer zauberhaften Stadt an der Adria in Slowenien. Fast an jeder Ecke warteten Postkartenmotive auf die Kamera.

Taubenschwänzchen und Nachtkerze

TaubenschwänzchenDerzeit sind sie wieder aktiv, die quirlig-hektischen und zauberhaften Taubenschwänzchen. Der kleine Schmetterling, der im Zuge des Klimawandels auch bei uns immer mehr heimisch wird, ist immer wieder eine fotografische Herausforderung. Erst eine extrem kurze Belichtungszeit von 1/4000 Sekunde fängt den unruhigen Nektarsammler in seiner Einmaligkeit ein. Im Schwirrflug, ohne sich auf einer Blüte niederzulassen, kann das Taubenschwänzchen innerhalb von 5 Minuten über hundert Blüten anfliegen.

Straßenlaternen fotografieren – mehr als ein Fotoprojekt

StraßenlaterneSeit einer Woche brennt nicht nur in unserer Gemeinde ein großer Teil der Straßenlaternen den ganzen Tag über. Laut Bayernwerk ist der Fehler auf ein Software-Update zurückzuführen und es kann dauern, bis dieser Fehler behoben ist.

Soweit so gut. Es handelt sich also nicht um unachtsames Energieverschwenden und es gibt keinen Grund, sich darüber zu ärgern.

Heute morgen kam mir der Gedanke: Wie wäre es, wenn wir die Dauerbeleuchtung einfach mal als Symbol, als Metapher sehen würden? Als flächendeckender Hinweis in einer Welt, die gerade von viel Dunkelheit und Unsicherheit geprägt ist?

„Lasst euer Licht leuchten!“ – das wäre doch eine großartige Aufforderung, der weltweiten Negativspirale etwas entgegenzusetzen, anstatt in Resignation zu verfallen!

Was könnte das konkret heißen?

Wabi Sabi – Gegenentwurf zur Künstlichen Intelligenz (KI)?

Wabi SabiHeute findet das letzte Online-Treffen unseres Wabi Sabi Kurses statt. Selten habe ich ein Seminar erlebt mit sovielen persönlichen Beiträgen in Form von Fotos und von Texten. Die Sehnsucht nach Einfachheit in einer immer komplexer werdenden Welt war mit Händen zu greifen.

Dann das Kontrastprogramm: ein neuer Newsletter über Künstliche Intelligenz (KI) im Postfach. Mir ist es schon wichtig, zumindest grundlegende Informationen über die derzeitige Entwicklung in diesem Bereich mitzubekommen. [Der Newsletter ist sehr empfehlenswert, wenn du dich über die neuen Trends informieren willst]. Fast täglich (!) kommen neue KI-Anwendungen auf den Markt. Die KI frisst sich in unser Leben hinein wie eine Krake, die im Begriff ist, unser gesamtes Leben in Besitz zu nehmen. So zumindest mein derzeitiges Empfinden.

Doch zurück zu Wabi Sabi. Ein altes japanisches Lebenskonzept hat inzwischen auch in der Fotografie Einzug gehalten. Wertschätzung des Einfachen, Wahrnehmen der Schönheit im vordergründig Unschönen und Unperfekten sind die Grundthemen. Es hat viel zu tun mit dem, was ich in der Meditativen Fotografie so schätze. (Wenn du magst, schau dir mein Video an zum Wabi Sabi Onlinekurs)

Handle so, wie du geführt wirst: Göttliche Führung und persönliches Handeln

Auf dem WegHeute las ich einen Satz, der mich berührt und etwas in mir ausgelöst hat: Handle so, wie du geführt wirst.

Oftmals stehen wir vor Entscheidungen, Herausforderungen und Veränderungen in unserem Leben, und wir fragen uns, wie wir am besten vorgehen sollen. Sollten wir einfach auf göttliche Führung warten, oder sollten wir selbst aktiv werden? Ich glaube, hier geht es nicht um ein Entweder-Oder, sondern um die Verbindung dieser beiden Ansätze.

Wende dein Gesicht dem Licht zu

Licht und SchattenWorauf fokussierst du dich?

Als ich heute morgen vor dem Meditieren eine Kerze anzündete, fiel mir hinter der kleinen Figur der Schatten an der Wand auf. Licht und Schatten sind ja nicht nur in der Fotografie ein großes Thema, sondern auch im Leben eines jeden von uns.

Die Leichtigkeit zu Besuch

Faschingsdienstag. Ich sitze im Wohnzimmer, lese im Buch „Landschaft der Seele“ von John O’Donohue, im Hintergrund leise Musik von der Gruppe Secret Garden. Auf dem Tisch ein Espresso – mein tägliches Ritual am Morgen. Die Ruhe tut gut. Jeder Satz des Autors erweckt die fantastischen Schwarzweiß-Fotos der kargen Landschaften Irlands zum Leben. John O’Donohue, leider viel zu früh verstorbener irischer Poet und Priester, versteht es auf einzigartige Weise, die keltische Spiritualität in Worte zu fassen.

Meditative Fotografie im Herbst

Bunte Blätter im HerbstHerbst: Zeit, loszulassen. Jede Jahreszeit hat ihre Bedeutung und zeigt uns viele Parallelen zu unserem eigenen Leben auf:
Im Frühling darf neues aufbrechen, die Knospen zeigen bereits ihr volles Potential, das zur Blüte kommen möchte. Nach der Ruhepause des Winters sammelt die Natur neue Kraft und für die meisten von uns ist es ein Leichtes, sich von diesem Neuaufbruch berühren und anstecken zu lassen.
Der Sommer ist die Zeit, Früchte zu bringen, zu genießen, andere zu beschenken mit dem, was in uns heranreifen durfte. Und im Herbst heißt es loslassen. Nur dann kann Neues entstehen. Wie bei einem Laubbaum, der nichts für sich behalten möchte, der großzügig sein Gold an die Erde verschwendet, stellt sich auch für uns die Frage: Können wir loslassen? Was fällt uns schwer, was leicht? Können wir auch in den verwelkten Blättern und verfaulten Früchten noch Schönes entdecken?

Die Stars am Vogelhaus

Meditation am Vogelhaus? Ja, das Vogelhaus ist einer meiner liebsten Meditationsplätze. Was sich dort abspielt, berührt etwas in mir und stellt mir Fragen. Diese sind nicht immer angenehm, doch sie lassen mich hinschauen.

Noch vor einigen Wochen noch war unser Vogelhaus Treffpunkt der Amseln, Spatzen und Meisen. Es war ein geschäftiges Kommen und Gehen (naja, eher Fliegen), aber jeder der Piepmatze bekam sein Futter.

Kontakt

Georg Schraml
Limesring 20a
85104 Pförring

Tel. 08403-9395471