So wie früher ein Foto entwickelt wurde (und heute noch in der RAW-Entwicklung geschieht), soll auch unsere Persönlichkeit sich weiter entwickeln. Die Fotografie kann uns dabei viel helfen.
Die Münchner Fotografin Jacqueline Esen, inzwischen Autorin mehrerer Bestseller, kenne ich seit vielen Jahren. Ihre Art zu fotografieren und zu schreiben faszinieren mich immer wieder und es freut mich sehr, dass ich hier ein Foto von ihr vorstellen darf, das einlädt zum Hinschauen und Nachdenken. Lassen Sie sich anregen von ihrer Art zu fotografieren und ihren eigenen Gedanken zu ihrem „Irrlichter“-Motiv:
Der Ausdruck Fotoshooting gehört inzwischen fast zum Grundvokabular jedes Fotografen. Ein Begriff, den man durchaus mal hinterfragen darf, meine ich.
„Die grundlegendste Eigenschaft der Fotografie, die Zeit anhalten zu können, bezieht sich auf genau diese Momente, die man kaum herbeiführen kann. Man muss bereit sein, wenn sie kommen.
Ich warte auf sie, ich jage und sammle sie, und lasse das Foto zu einer Trophäe werden.“
Diese Sätze über die Porträtfotografie las ich kürzlich in einem Fotomagazin. Momente (Menschen?) jagen wie eine Trophäe? In unserem Sprachgebrauch bürgert sich immer mehr ein, dass wir Fotos „schießen“.
Man muß keine Statistiken bemühen, um festzustellen, dass die beruflichen und privaten Anforderungen in unserer technisierten Welt ständig zunehmen. Immer schneller, immer mehr, immer rücksichtsloser. Wer es nicht schafft, Oasen der Ruhe in den Alltag einzubauen, landet schnell im Hamsterrad und übernimmt die Anforderungen von aussen als eigene Lebensmaxime.