Herbst: Zeit, loszulassen. Jede Jahreszeit hat ihre Bedeutung und zeigt uns viele Parallelen zu unserem eigenen Leben auf:
Im Frühling darf neues aufbrechen, die Knospen zeigen bereits ihr volles Potential, das zur Blüte kommen möchte. Nach der Ruhepause des Winters sammelt die Natur neue Kraft und für die meisten von uns ist es ein Leichtes, sich von diesem Neuaufbruch berühren und anstecken zu lassen.
Der Sommer ist die Zeit, Früchte zu bringen, zu genießen, andere zu beschenken mit dem, was in uns heranreifen durfte. Und im Herbst heißt es loslassen. Nur dann kann Neues entstehen. Wie bei einem Laubbaum, der nichts für sich behalten möchte, der großzügig sein Gold an die Erde verschwendet, stellt sich auch für uns die Frage: Können wir loslassen? Was fällt uns schwer, was leicht? Können wir auch in den verwelkten Blättern und verfaulten Früchten noch Schönes entdecken?
Im Winter schließlich ist die Zeit, zur Ruhe zu kommen. Still halten und fragen: wo stehe ich denn gerade? Gönne ich mir eine Aus-Zeit oder bin ich auch in dieser Jahreszeit gefangen im Hamsterrad meiner Verpflichtungen?
Mit einigen fotografischen Übungen…
…lade ich dich ein, der anstehenden Jahreszeit mit der Kamera zu begegnen. Vielleicht können Sie deine Perspektive etwas ändern.
- Der Herbst ist für dich eher die graue Zeit, in der überall der Nebel hängt, alles verwelkt und die Kälte langsam ins Haus kriecht?
Mach einen Spaziergang und versuche, nur Farben wahrzunehmen. Sei offen für das, was dir begegnen möchte. Versuche nichts zu erzwingen. Atme die Farben in dich ein, ganz bewusst. Atme tief durch. Fühle. Konzentriere dich auf die Farben. Erst, wenn ein Motiv dich innerlich berührt, fotografiere es. Schau, dass die Farben einen großen Teil des Bildes ausfüllen. Und verweile bei deinem Motiv! Es geht um den Prozess des Wahrnehmens, nicht um das Ergebnis. - Du liebst den Herbst mit seiner Farbenpracht?
Geh an einem sonnigen Tag hinaus und nimm die leuchtenden Farben mit all deinen Sinnen in dich auf. Atme sie ein. Was du siehst, ist das Ergebnis des Sommers. Nimm die Wahrnehmung an als ein wunderbares Geschenk. Überlege dir, wofür du gerade besonders dankbar bist! Sammle Farben für den Winter, so wie die kleine Maus Frederic in dem zauberhaften Buch von Leo Lionni (hier als Video) - Nimm die Farben mit deiner Kamera auf. Manchmal gibt es interessante Effekte, wenn du den Autofokus ausschaltes, auf manuelle Entfernung einstellst und leicht unscharf stellst.
- Vielleicht magst du ja dein schönstes Foto als Bildschirmhintergrund einbauen oder als Leinwand vergrößern lassen.
So können dich die Farben auch durch den Winter begleiten und dir immer wieder ein Lächeln ins Herz zaubern.
Ich wünsche dir entspannende und bereichernde Erfahrungen beim Unterwegs Sein und Fotografieren!