Kann man Frieden fotografieren?

Ich wünsche mir Frieden

Es ist immer wieder schön, wenn die Fotografie Menschen zusammenbringt und wenn Neues daraus entstehen darf. Christina Pfafferott wohnt in Bad Reichenhall, ich lernte sie heuer nach einem vhs-Vortrag über Meditative Fotografie kennen. Sie schrieb zu der Zeit im Rahmen ihrer Coachingausbildung an ihrer Diplomarbeit u.a. über die Meditative Fotografie. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr gemeinsam ein Seminar anbieten können – natürlich in einer schönen Umgebung im Chiemgau oder in Österreich.

Von Christina kam nun der Vorschlag, ein Fotoprojekt zum Thema Frieden zu starten. Eine schöne Herausforderung, wie ich finde. Gerne greife ich diese Idee auf und lade euch ein, wieder Fotos hochzuladen und diese mit anderen zu teilen, vielleicht verbunden mit ein paar Gedanken zu eurem Bild.

Hier der Text, den mir Christina geschickt hat:

Frieden in Zeiten des Aufruhrs und der Ungewissheit

“Was kann eine einzelne Person schon bewirken? … fragte sich die halbe Menschheit.”

Covid 19, Spaltung der Gesellschaft, Krieg, Hunger, Klimakatastrophe… Ich habe das Bedürfnis, meine Hände schützend über meinen Kopf zu halten und mich zu verstecken.
Ich wünsche mir “Frieden”, obwohl ich selbst ja im Paradies leben darf. Frieden auf und für die Welt, Frieden in den Nachrichten, inneren Frieden. Und ich stelle mir die Frage, wie mein “Frieden” wohl aussehen würde, wenn ich ihn fotografieren würde?
Ist es die fotografierte Umarmung zweier Menschen, ein schneebedeckter Berg, eine Buddha-Statue oder der erleuchtete Innenraum einer Kirche? Kann man Frieden überhaupt in Bilder fassen oder ist Frieden nur ein Gefühl?

Verbindung schaffen…

Ich spreche mit Georg über meine Idee und meinen Wunsch, mit Menschen in Verbindung zu treten, die das Thema Frieden auch gerade in heutiger Zeit bewegt. Gerne möchte ich wissen, wie andere Menschen “ihren” Frieden sehen. Möchte gerne wissen, was sie mit Frieden verbinden. Ich möchte Verbindung schaffen und das Gefühl stärken, dass man eben doch nicht alleine ist.
Georg hat diese Idee gefallen. Daher könnt ihr sie nun an dieser Stelle sehen. Vielleicht möchtest auch Du etwas zu diesem Thema beitragen? Dein Bild und Deine Geschichte teilen. Ich freue mich über jeden kleinen Beitrag.
Herzlich! Christina

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31 Kommentare zu “Kann man Frieden fotografieren?

  1. Astrid H.

    Zunächst einmal möchte ich mich für alle Beiträge bedanken, die so herzberührend, kleine Auszeiten für die Seele bringen. Ich habe sehr lange überlegt, was Frieden für mich bedeutet, wo ich ihn finde und wie fotografiere ich ihn? Das Wort Frieden ist in vielen Worten enthalten: Zufriedenheit, friedvoll, Seelenfrieden, Weltfrieden, Weihnachtsfrieden, Unzufriedenheit, Selbstzufriedenheit. Wir suchen ihn täglich unseren Frieden und wenn wir ihn für uns gefunden haben, sollten wir ihn festhalten im Hier und Jetzt und in unseren Herzen. Aber vor allem auch teilen. Meinen Frieden finde ich in der Fotografie und vor allem bei meiner Familie und Freunden.

    1. Georg Schraml

      Ja, oft sind es wortlose Gesten, die Frieden zum Ausdruck bringen. Danke für dieses berührende Bild, liebe Astrid!

      1. Christina

        Liebe Astrid,

        vielen Dank für Dein wunderschönes Foto und Deine Worte dazu.
        Dein Bild berührt mich sehr.
        Zum einen macht es mich traurig, da es den großen Wunsch in mir nährt, die Hand meiner Oma wieder einmal in meiner halten zu dürfen. Sie ist stolze 92 Jahre alt und lebt im Pflegeheim. Dort darf ich sie ja leider derzeit (und schon viel zu lange) nicht besuchen.
        Zum anderen erinnere ich mich an all die Male, wo ich ihre Hand in meiner hielt. Ich erinnere mich an ihr fröhliches und lustiges Wesen. Ihre Lieder und Reime und an so manches mehr 🙂
        Da merke ich, wie fröhlich und friedlich mich das stimmt und welch ein Glück es ist, solch wertvollen Erinnerungen zu haben. Hoffentlich kommen noch mehr hinzu!

  2. Gerald Bohe

    Liebe Fotografinnen und Fotografen,
    Ich schaue zum wiederholten Male die Bilder hier auf dieser Seite an –
    und komme zu Ruhe, der Atem wird langsamer, ich entspanne mich
    und spüre Frieden, ein Frieden, der größer ist als das, was wir vor Augen haben.
    Danke Euch!
    Gerald

    1. Georg Schraml

      Lieber Gerald, es tut gut, dass wir uns über das Internet derzeit viel schenken dürfen, was sonst nicht möglich ist. Danke für deine Zeilen, die diese Ruhe ausstrahlen und uns allen gut tun!

  3. Imke Rosiejka

    Die perfekten Formen der Natur zu betrachten und einzufangen, stimmt mich dieser Tage besonders friedlich. Draußen, in der klaren Winterluft, wenn noch kaum Menschen unterwegs sind, ist dieser Friede für mich deutlich spürbar. Und wenn ich dann zu Hause die Bilder anschaue, erfreuen sie erst noch einmal mein und dann das Herz derer, mit denen ich meine Bilder teile.
    Gerade in diesen Tagen der sich ständig überschlagenden Nachrichten und Zahlen, denen ich kaum entkommen kann, weil Corona auch meinen beruflichen Alltag stark beeinflusst, ist die Ruhe bei einem morgendlichen Spaziergang das friedvollste, was ich mir im Moment vorstellen kann.
    Am schönsten ist es, dabei von meinem Mann begleitet zu werden, der in großer Geduld und fast meditativ wartet, bis ich meine Augenblicke eingesammelt habe. Das sind die Friedensgeschenke dieser Tage.

    1. Georg Schraml

      Liebe Imke, vielen Dank für dieses schöne Bild voller Klarheit und Reinheit in dieses von Unklarheit geprägten Zeiten. Ich wünsche dir, dass du diesen Frieden im Aussen und in dir immer wieder spüren darfst!

      1. Christina

        Liebe Imke,
        ich sehe Dich und Deinen Mann bei Euren morgendlichen Spaziergängen und kann die Ruhe, die Du dort spürst sehr gut nachempfinden.
        Ich hoffe, dass ihr Eure Spaziergänge immer noch unternehmt, inzwischen begleitet von lautem Vogelgezwitscher, das den herannahenden Frühling ankündigt.

  4. Dieter Popp

    Zum Thema Frieden will ich das von mir eingereicht Bild kurz kommentieren:
    Bei einem Waldspaziergang finde ich immer Perspektiven , die zu Innerer Ruhe und zu Frieden führen. Die Natur als Rückzugsort . Der in letzter Zeit immer popülärer werdende Begriff des “ Waldbadens “ führt mich persönlich zu der Überzeugung , dass die Natur , Pflanzen , Tiere unsere Gefühlswelt entscheidend mitprägen
    bei jeder Wanderung gibt es fast immer ein Meditationsbild

  5. Karolin

    Frieden beginnt auch für mich in und mit mir selbst. Diesen immer zu finden, empfinde ich in dieser Zeit nicht immer einfach. So viel Unfrieden, Menschen in Sorgen und Nöten.
    Daher hab ich mich sehr gefreut, als ich am 24. meinen „Weihnachtsengel“ gefunden und fotografieren konnte – an einem verwelkten Zweig in einer Vase.

    1. Georg Schraml

      Vielen Dank, Karolin! Ja, Engel kommen nicht immer mit Glanz und Gloria, sondern oft gerade in den Situationen, wo eher Dunkelheit rundum herrscht. Alles Gute für ein neues Jahr mit mehr Klarheit, Frieden und einem offenen Lachen, das sich nicht hinter einer Maske verstecken muß!

  6. Barbara

    Frieden fängt für mich mit einer inneren Zufriedenheit an.
    Es bedeute mir auch innehalten und Freude an einfachen Dingen zu haben.
    (Wie zum Beispiel an einem Apfel aus unserm Garten, von denen es heuer besonders viele gab…)

  7. Inge Widmann

    Lieber Georg,
    das Kreuz auf dem Soldatenfriedhof steht für mich stellvertretend für Millionen von Menschen, die ihr Leben für einen – teils imaginären – Frieden geben mussten, was in sich schon ein Widerspruch ist. Die Rose symbolisiert das Leben, das wir achten und beschützen sollen, um Allen Frieden zu ermöglichen.
    Eine friedliche Weihnachtszeit wünscht
    Inge

    1. Georg Schraml

      Liebe Inge, danke für diese wunderbare Aufnahme und deine Gedanken dazu! Auch dir wünsche ich Ruhe und Frieden, was ja wie kaum sonst etwas mit Weihnachten verbunden wird. Herzliche Grüße! Georg

  8. Hedwig M Kraus

    mein Foto.Text.Bild zum Thema „Innerer Friede“ braucht hoffentlich keinen weiteren Kommentar …
    ich war damals frühmorgens ganz allein vor Ort (am Starmberger See) und fand F r i e d e n

    1. Georg Schraml

      Liebe Hedwig, du hast mir nach deinem Beitrag eine persönliche E-Mail geschrieben und glaube, du hast nichts dagegen, wenn ich den Wortlaut hier wiedergebe:

      Lieber Georg,
      ich habe ein Foto.Text.Bild zum Thema „Frieden“ gestern eingereicht und in meinem Kommentar dazu geschrieben … „keine weitere Kommentierung braucht“ …
      meine Güte, hinterher fiel mir (der Germanistin!) auf, das das sehr mißverständlich ist! ich meinte, dass i c h mein Bild nicht weiter erläutern möchte!
      Ich wollte selbstverständlich nicht Kommentare von anderen „verbieten“, ganz im Gegenteil!

      Liebe Hedwig, ich bin überzeugt, die meisten haben dich richtig verstanden und es ist ja wirklich so, dass dein Bild für sich spricht. Deine Bildunterschrift greift sehr schön nochmal die Stimmung auf. Vielen Dank für deinen Beitrag – verbunden mit dem Aufruf an euch, liebe Leserinnen und Leser: Ihr DÜRFT kommentieren 😉
      Herzliche Grüße! Georg

  9. Imke Rosiejka

    Mich überkommt ein Gefühl von Frieden, wenn ich, dem Sonnenuntergang entgegen, meinen Tag beschließe. Dann kann gewesen sein, was will: Bei solchen Bildern atmet meine Seele tief den Frieden ein!
    Gesegnete Adventstage und den Frieden, den nur EINER versprechen und geben kann, wünsche ich euch von Herzen

    Imke

  10. Melissa

    Frieden ist nichts, das kommt und geht, das nur sein kann, wenn die äusseren Umstände entsprechend sind. Friede wohnt allem inne. Friede ist wie Liebe ein anderes Wort für Gott. Für das Eine, das Einzige, das ist, in unendlich vielen Farben und Formen wiedergespiegelt, im Lichte der Welt.

    1. Georg Schraml

      Liebe Melissa, die offene Schale symbolisiert sehr schön, was du schreibst! Friede kann so einfach sein, wenn wir offen sind … Vielen Dank für deinen Beitrag!

    2. Christina

      Liebe Melissa,

      Danke, dass Du uns an Deiner Bedeutung von Frieden teilhaben lässt.
      Wenn ich Dein Bild mit der weißen, leeren Schale betrachte, werde ich innerlich ganz ruhig. Nichts lenkt von ihr ab. In der Schale ist noch viel Platz für Frieden. Man muss ihn nur einlassen.

      Herzlichen Dank,
      Christina

  11. Peter Schrettenbrunner

    Liebe Christina, lieber Georg, liebe Fotofreunde,

    ein kleines Lichtlein zum 1. Advent 2020

    Mögen sich viele weitere, hell strahlende Lichter dazu gesellen.

    Wer weiß, sie könnten gemeinsam die Kraft entfalten, das Lächeln, oder sogar ein Lachen, auf dem Weg zu etwas sehr Großem und Wertvollem zu verbreiten.

    Frieden

    Seid herzlich gegrüßt
    Peter

    1. Georg Schraml

      Lieber Peter,
      vielen Dank für deinen Beitrag! Lachen, auch wenns einem nicht danach ist – ein guter Ansatz!
      Herzlich-friedvolle Grüße auch an dich! Georg

    2. Christina

      Lieber Peter,

      morgen gesellen sich schon zwei weitere Lichter auf dem Adventskranz zu Deinem Licht. Weihnachten naht. Die Kinder werden immer aufgeregter, ihre Vorfreude und ihr Lachen stecken an.
      Dieses Jahr wird es kein gemeinsames „Stille Nacht“ geben. Dann muss man zuhause einfach lauter singen. Denn dann ist für mich Weihnachten, wenn dieses Lied erklingt, die Kerzen den Christbaum hell erstrahlen lassen und der Wunsch und die Hoffnung ganz präsent sind, dass wir Menschen in Frieden miteinander leben können.

      Danke für Dein Licht!

      Christina

  12. Anja

    Lieber Georg,
    heute war ich, wieder immer in der Adventszeit in einer Roratefeier. Der Kirchenraum abgedunkelt und nur die Kerzen der auf Abstand stehenden oder sitzenden Besucher erhellten die Kirche. Ein Panflötenspieler stimmte adventliche Lieder an. In dieser Atmosphäre kehrt Ruhe, Zuversicht und Frieden ein.

    1. Georg Schraml

      Liebe Anja, es ist schön, wenn wir immer wieder solche Oasen erleben dürfen und diese bewusst in unseren Alltag einbauen! Herzlichen Dank für deinen Beitrag!

    2. Christina

      Liebe Anja,

      danke, dass Du uns an Deinem Moment der Ruhe, Zuversicht und des Friedens teilhaben lässt. Ich sehe den Kirchenraum vor mir 🙂

  13. Maria Koch

    Mit meiner alten Mutter unterwegs in Tschechien im Riesengebirge. Sie wurde 1945 von den Tschechen aus dem sog. „Sudetenland“, ihrer damaligen Heimat, vertrieben. Als wir 50 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs Tschechien bereisten, erlebten wir ein Wechselbad an Gefühlen. Wir fanden eingestürzte Häuser und Kirchen ohne Dächer, doch wir trafen auch besonders gastfreundliche Menschen, darunter den „Rübenzahl“, der meine Mutter unter seinen besonderen Schutz nahm. Dieser Schnappschuß lässt uns immer wieder von neuem an Frieden und Versöhnung denken.

    1. Georg Schraml

      Liebe Maria, vielen Dank für dieses berührende Bild und deinen Beitrag. Sich unter den Schutz eines Größeren stellen, das lässt manch anderes in einem anderen Licht sehen. Ich wünsche euch friedvolle Tage!

      1. Thomas Gehlenborg

        Ein wunderbares Bild!
        Ich könnte es mir den ganzen Tag anschauen.
        Der Riese (ist es „Bruder Tuck“ aus dem Forst von Nottingham oder war es John? Ich weiß es nicht mehr. Er könnte auch eine liebevolle Mutation von „Catweazle“ sein) beschützt die alte Dame.
        Alt und one Kraft und groß und kräftig = spielt keine Rolle.
        Es spricht sehr viel Humor aus dem Foto.
        Beide lächeln, beide sind zufrieden.
        „Zufrieden“ = das Wort „Frieden“ steckt darin.
        So einfach, der Frieden. Und im Alltag doch so schwer.
        Dennoch ein klasse Foto!

    2. Christina

      Liebe Maria,

      auch ich habe Dein Bild schon oft angesehen und erfreue mich jedes Mal an dem Lachen der beiden Herrschaften.
      Deine Geschichte zu diesem Bild berührt mich. Gleichzeitig weckt sie Zuversicht in mir und zeigt mir, wie wichtig Verzeihen ist. Wenn man verzeihen kann, dann kann aus Versöhnung Frieden entstehen.

      Wie wertvoll und wichtig diese Reise für Euch und vor allem für Deine Mutter gewesen sein muss.

      Herzlichen Dank für Deine Geschichte!

  14. Georg Schraml

    Das Foto habe ich vor Jahren aufgenommen im Kloster Sant’Antimo in der Nähe von Montalcino in der Toskana (https://www.antimo.it/). Selten habe ich einen Ort so kraftvoll, aber auch so friedlich und schön erlebt. Wenn ich das Bild anschaue, kehrt in mir ein Stück von diesem Frieden zurück. Ich glaube, je mehr Unfrieden im Aussen herrscht, umso mehr sollten wir dem Frieden in uns Raum geben, um unbeschadet durch diese verrückte Zeit zu kommen.

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